Das Women Farmers‘ Leadership Program wird federführend von der Pan afrikanischen Bauerorganisation (PAFO) geleitet und partnerschaftlich mit der AHA, als Bildungseinrichtung des Deutschen Bauernverbandes (DBV), und dem Deutschen LandFrauenverband (dlv) durchgeführt. Das erste Seminar des Women Farmers‘ Leadership Program fand bereits im Mai 2023 statt. In der Hauptstadt Kigali, das zugleich auch der Hauptsitzt von PAFO ist, absolvierten die Frauen das erste gemeinsame Leadership Seminar. Im Rahmen dessen besuchten sie das ruandische Parlament, wo sie von der Frauenbeauftragten des ruandischen Parlaments empfangen wurden und besuchten einen von Frauen geführten kollektiven Bauernhof, im Norden des Landes.
So ähnlich wurde auch im September die Woche in Hofheim, bei Frankfurt, für die Frauen organisiert. Die Frauen aus 12 unterschiedlichen afrikanischen Ländern kamen am Sonntag, dem 09. September in Deutschland am Frankfurter Flughafen an. Im Hotel trafen die afrikanischen Frauen, nach vier langen Monaten, wieder auf die LandFrauen. Es war ein herzliches und langerwartetes Wiedersehen. Am nächsten Tag begann auch schon der erste Tag des Seminars. Frau Braunewell, Teilnehmerin des Programms und zugleich zweite dlv-Vizepräsidentin, begrüßte alle Teilnehmerinnen zu Beginn des Seminars und stellte den dlv vor. Insbesondere wurden im Laufe des Seminars die im Mai bereits erarbeiteten Themen vertieft. Die organisierte Landwirtschaft in Deutschland als auch in den unterschiedlichen afrikanischen Ländern wurden behandelt, um ein gemeinsames Verständnis zu bilden. Am Mittwoch besuchten die Teilnehmerinnen des Programms gemeinsam das Haus der Hessischen Landwirtschaft in Friedrichsdorf. Dort wurden sie von dem Generalsekretär des hessischen Bauernverbandes, Hans-Peter Paulus sowie der Präsidentin des hessischen LandFrauenverband, Ursula Pöhlig, empfangen Die Frauen erhielten Einblicke in die Strukturen beider Verbände und hatten im Anschluss die Möglichkeit ihre Fragen an Herrn Paulus und Frau Pöhlig zu richten. Im Anschluss besuchten die Frauen den ökologisch geführten und Demeter zertifizierten Dottenfelderhof. Am Freitag endete auch schon das Seminar mit einem weiteren Hofbesuch beim Hof Buchwald in Niederrau. Zum Abschluss des Seminars aßen sie gemeinsam mit den Hofbesitzern und erhielten ihr Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme. Am nächsten Tag ging es dann auch schon für die Frauen zurück in die Heimat.
Die erste Phase nahm ein erfolgreiches Ende. Die Frauen aus den afrikanischen Ländern freuten sich darüber mehr über die deutsche Landwirtschaft zu erfahren und konnten auch dadurch die Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten der Länder erkennen und einiges daraus mitnehmen. Auch waren alle Frauen sehr erfreut darüber, Teil dieses Programms zu sein und ihre Erfahrungen mit unterschiedlichen Frauen zu teilen. Ziel des Programms ist es, Frauen in Führungsposition von Bauerorganisationen langfristig zu vernetzen und ihre Kompetenzen in der Führung zu stärken. Auch im kommenden Jahr soll das Programm weiterfortgeführt werden. Dabei werden 20 neue Frauen, mittels eines Auswahlverfahren, ebenfalls ausgewählt, welche dann, wie auch in diesem Jahr, in Ruanda und Deutschland an den Seminaren teilnehmen können. Es war eine großartige Erfahrung mit Frauen aus so vielen unterschiedlichen Ländern zusammenarbeiten zu dürfen. Wir freuen uns und sind schon gespannt auf die zweite Phase im Jahr 2024!
Während des Aufenthalts der afrikanischen Führungskräfte in Deutschland hatten wir die Möglichkeit einige Frauen zu interviewen, um mehr über sie und ihre Arbeit zu erfahren. Im Folgenden finden Sie die Interviews dazu:
Elisabeth Atangana Afanda aus Kamerun (70 Jahre), ehemalige Präsidentin von ProPAC und PAFO.
“Innerhalb des gesamten Women Farmers‘ Leadership Program habe ich in erster Linie die Methodik des Wissenstransfers gelernt und verinnerlicht. Das heißt, das Verständnis für den Umgang mit den Frauen, um das Wissen das ich habe weiterzugeben. Und ihnen auch die Qualitäten einer Führungspersönlichkeit näherzubringen und ihnen aufzuzeigen, was eine Führungspersönlichkeit ist und wie sie sein sollte.”
Yebas Marie Josée Emmanuelle (28 Jahre), Jugendrepräsentantin von ProPAC aus der Republik Kongo.
“Ich hatte persönlich wenig Selbstvertrauen. Ich habe mir immer eigeredet, dass ich manchmal gute Ideen habe, aber ich hatte Angst, sie zu äußern. Jetzt, mit diesem Leadership Programm, wird uns gezeigt, dass jede Person und Meinung wichtig ist. Dank dieses Programms habe ich verstanden, dass unsere Position als Frau in der Landwirtschaft von Bedeutung ist, damit wir uns entwickeln und Innovationen vorantreiben. “
Das könnte auch für Sie interessant sein:
-
Internationale Zusammenarbeit, Image- und Öffentlichkeitsarbeit -
Internationale Zusammenarbeit Die Wissensdrehscheibe dreht sich weiter
Lesen -
Organisationsentwicklung, Internationale Zusammenarbeit Wie die Region Afrika vorangeht
Lesen
Service
Newsletter
Mit unserem Newsletter halten wir Sie persönlich auf dem Laufenden. Wir informieren Sie über das, was besonders spannend war und ist, über das was kommt und setzen für Sie inhaltliche Akzente zu unseren Themen.