Coachausbildung – von der Pike auf gelernt und entwickelt

von Marietheres Förster

Um in der Beraterrolle Entwicklungen im (landwirtschaftlichen) Unternehmen erfolgreich begleiten zu können, braucht es mehr als gutes fachliches Know-how und systematische Gesprächsführung. Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung anspruchsvoller Veränderungen ist, persönliche Veränderungs- und Entwicklungsprozesse beim Beratungskunden anzustoßen und zu begleiten. Um Menschen dafür zu stärken, haben wir Anfang der 2000er Methoden des Coachings systematisch reflektiert und auf die Landwirtschaft adaptiert.

Coaching in der Landwirtschaft – in der AHA von der Pike auf erarbeitet

Im Rahmen des bundesweit einmaligen Modellprojekts zur „Umstellungs- und Betriebsentwicklungsbegleitung“ hat die AHA Coachingmethoden speziell für die Landwirtschaft entwickelt. In den Jahren 2002 – 2004 wurden die ersten 20 Coaches ausgebildet und etwa 300 Betriebsleiter begleitet, das heißt in Ihren Planungs- und Entscheidungsprozessen durch Coaching unterstützt. Die Erfahrungen aus dieser praktischen Umsetzung sind wiederum unmittelbar in die Konzeption der von AHA und entra gemeinsam mit dem Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) durchgeführten Ausbildung zum Systemischen Coach eingeflossen.

Seitdem führen wir die Ausbildung jährlich durch und entwickeln die Inhalte unter Berücksichtigung des Teilnehmerfeedbacks und aktueller Entwicklungen des Bedarfs von Coaches und ihren Beratungskunden kontinuierlich weiter.

Die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt sowie die Ableitungen daraus für die Coachingarbeit in der Landwirtschaft haben wir unseren Kunden, Akteuren  in der Bildungs- und Beratungsarbeit und weiteren Interessierten zudem im Leitfaden “Coaching in der Landwirtschaft“ (gefördert vom Bundeslandwirtschaftsministerium) zusammengefasst.

Projektleiter in diesem Pilotprojekt war Thomas Fisel, der auch heute weiterhin die Ausbildungen leitet. Insgesamt haben mittlerweile etwa 300 Absolventen die Ausbildung zum Systemischen Coach für die Landwirtschaft erfolgreich abgeschlossen.

Teilnehmer heben den großen Wert für ihre Arbeit und für sie persönlich hervor

Wesentliche Aspekte und Besonderheiten, die nach Teilnehmeraussagen den Wert der Ausbildung ausmachen:

  • Methodenvielfalt, die gleichermaßen der persönlichen wie auch der beruflichen Entwicklung dient.
  • Unmittelbarer Transfer des Erlernten durch die Bearbeitung eigener Fallbeispiele.
  • Überregionaler und interprofessioneller Erfahrungsaustausch.

Die Teilnehmer, die mit dem Coaching ihren Methodenkoffer erweitern möchten, kommen aus (landwirtschaftlichen) Beratungsorganisationen wie z.B. Landwirtschaftskammern, Beratungs- und Maschinenringen, Familienberatung, aus der praktischen Landwirtschaft und aus dem Agribusiness oder arbeiten an Schnittstellen in der Agri-Food-Wertschöfpungskette. Weitere branchenfremde Teilnehmer bilden das „Salz in der Suppe“ des Erfahrungsaustausches.

Ausbildungsumfang:

15 Trainingstage in 5 Modulen à 3 Tage,
die über einen Zeitraum von einem Jahr erfolgen. In Kleinarbeitsgruppen zwischen den Modulen arbeiten die Teilnehmer die Lehrinhalte auf, vertiefen sie, trainieren die Methoden und Coachingwerkzeuge und erörtern eigene Fallbeispiele. Im kollegialen Coaching erörtern sie einerseits auf der Metaebene die Coachingtools und reflektieren andererseits ihre eigenen Handlungsoptionen. Als Praxisarbeit gehört zu unserer Ausbildung zum Systemischen Coach die Durchführung und Erörterung eines eigenen Coachingfalles.

 

Die Autorin

Marietheres Förster

Geschäftsleiterin agrarcampus

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