Internationale Vernetzung und neue Impulse: Ein Rückblick auf die Biofach 2025

von Marieke Behrens

Die Biofach 2025 in Nürnberg unterstrich einmal mehr ihre Bedeutung als führende Plattform für den internationalen Austausch im Bereich der ökologischen Landwirtschaft. Als zentraler Treffpunkt für Branchenexperten, Produzenten und politischen Akteuren bot die Messe vielfältige Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Wissensaustausch.

Wie jedes Jahr vertrat unser Partner dem Inter-Continental Network of Organic Farmers Organisations (INOFO) auf Podiumsdiskussionen die Stimme der ökologisch-praktizierenden Landwirten und Landwirtinnen. Der Vorstand des globalen Verbandes stellte in Nürnberg ausgewählte Produkte seiner Mitglieder aus und nutze die Messe für die strategische Vernetzungen mit Gleichgesinnten – und das mit Erfolg! Als legitime Vertretung der Biobauern und Biobäuerinnen auf der ganzen Welt bietet INOFO ein Netzwerk, das Ökobetriebe in Asien, Europa, Afrika oder wo auch immer auf der Welt mit der internationalen Ebene verknüpft. Dieses einzigartige Netzwerk ist sowohl für zivilgesellschaftliche als auch privatwirtschaftliche Akteure enorm interessant.

Die Präsenz des Vorstands in Nürnberg nutzten wir zur Realisierung eines unserer Ziele für 2025: Die Entwicklung eines diversifizierten Einkommensmodells für den Verband. Die AHA-Trainerin Fatma Ben Rejeb leitete einen intensiven hybriden Workshop, der drei erfolgsversprechende Einkommensmodelle für INOFO hervorbrachte.

INOFO Vorstand und Vertreter:innen beim hybriden Workshop in Nürnberg mit AHA Trainerin Fatma Ben Rejeb.

Ein besonderes Highlight für das Team der AHA International war das inspirierende Treffen mit dem indischen b|u|s Trainer und Advisor von PDS Organic Spices Dr. J. Thomas am Demeter-Stand. Gemeinsam mit ihm reflektierten wir die erfolgreiche Zertifizierung der acht neuen b|u|s Trainerinnen und Trainer, die im Dezember 2024 bei PDS Organic Spices geschult wurden. Diese Trainerinnen und Trainer spielen eine entscheidende Rolle in der Begleitung und Unterstützung indischer Landwirtinnen und Landwirte. Durch ihre Arbeit leisten sie einen wertvollen Beitrag zur persönlichen und unternehmerischen Weiterentwicklung in der Region und stärken die Strukturen für eine nachhaltige Bio-Landwirtschaft.

Zum zweiten Mal in Folge – und hoffentlich als schöne Tradition fortgesetzt – hatten wir die Freude, Dr. J. Thomas zu treffen, der sich als engagierter b|u|s Trainer in Kerala, Südindien, mit großem Einsatz dafür einsetzt, für möglichst viele Bauern und Bäuerinnen b|u|s Schulungen zu organisieren.

Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war der spannende Austausch mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und einer Delegation von Regierungsvertreterinnen aus Madagaskar. Die Diskussionen boten wertvolle Einblicke in die agrarpolitischen Entwicklungen des Landes und beleuchteten sowohl Herausforderungen als auch Chancen für den Bio-Sektor. Die madagassische Regierung setzt verstärkt auf den Aufbau und die Stärkung von Kooperativen, um Landwirte und Landwirtinnen besser in Wertschöpfungsketten zu integrieren. Trotz dieser positiven Entwicklungen stehen madegassische Produzenten und Produzentinnen vor großen Herausforderungen: Der Agrarsektor ist bislang schwach organisiert. Insbesondere für die Biobranche erschweren hohe Zertifizierungskosten die Marktzugänge und ein großer informeller Sektor kollidiert mit EU-Regulierungen. Besonders im Vanille-Anbau wird durch Organisationen wie den National Council for Vanilla versucht, Marktstabilität zu schaffen und nachhaltige Strukturen zu etablieren.

Die Biofach 2025 hat erneut gezeigt, wie essenziell der internationale Dialog für die Förderung ökologischer Landwirtschaftspraktiken ist. Der persönliche Austausch mit Partnern aus aller Welt ermöglicht es, voneinander zu lernen, Herausforderungen gemeinsam zu meistern und innovative Lösungen für eine zukunftsfähige Bio-Landwirtschaft zu entwickeln. Die Messe war damit nicht nur ein Ort der Begegnung, sondern auch eine Quelle neuer Impulse für unsere tägliche Arbeit in der AHA.

Die Autorin

Marieke Behrens

Programme Manager international

Das könnte auch für Sie interessant sein:

Service

Newsletter

Mit unserem Newsletter halten wir Sie persönlich auf dem Laufenden. Wir informieren Sie über das, was besonders spannend war und ist, über das was kommt und setzen für Sie inhaltliche Akzente zu unseren Themen.