Nach einer Corona bedingten Pause findet der IYFEP nun das zweite Mal statt und seit April leben und arbeiten acht deutsche und zwölf ugandische Praktikant:innen auf Höfen im jeweils anderen Land. Gastbetriebe in Deutschland und Uganda sind dabei die wichtigste Ressource im Programm. Auf deutscher Seite mit dabei: Steffen Thies- Landwirt aus Schleswig-Holstein und ehemaliger Absolvent des TOP Kurses. Was motivierte ihn dabei? Und welchen Eindruck hat unser ehemaliger TOP-Kursler?
Lieber Steffen, warum hast du dich dazu entschieden am IYFEP teilzunehmen? Und welche Rolle spielte TOP Kurs dabei?
Im Dezember 2016 bin ich mit dem 41. TOP Kurs nach Uganda gereist. Ab diesem Zeitpunkt habe ich eine besondere Verbindung zu dem Land aufgebaut – Ich war hin und weg von der Offenheit und Gastfreundschaft. Während unseres Aufenthalts in Masaka haben wir bei einem Workshop mit jungen ugandischen Farmern wertvolle Kontakte geknüpft. Ein Kontakt ist mir davon bis heute geblieben: Tonny Katumba. Mit Unterstützung der Erntedankgruppe der ev. Kirchengemeinde Bad Bramstedt konnten wir sogar Tonny im Herbst 2018 bei uns willkommen heißen. Aufgrund dieser Erfahrungen habe ich zugesagt, als 2019 die Schorlemer Stiftung auf mich zu kam und mir den IYFEP vorstellte. Für uns persönlich ist es interessant fremde Kulturen bei uns zu Gast zu haben. Außerdem ist die Förderung der Englischkenntnisse auch ein guter Nebeneffekt.
Wie verlief der Austausch bisher? Seid ihr auf spezielle Herausforderungen getroffen?
Der Austausch mit Rutah lief bisher super. Nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten ist er voll bei uns und in Deutschland angekommen. Er ist interessiert an allen Abläufen und liebt das maschinelle melken. Morgens ist er auch gern der Erste im Stall. Mittlerweile hat er sich sehr gut bei uns eingelebt und integriert. Nur bei der Kommunikation hapert es ab und an ein wenig, aber durch ihn haben wir schon viele zusätzliche Vokabeln gelernt.
Rutah liebt den Kontakt mit Tieren und ist ganz erstaunt über unseren engen Umgang mit den Rindern. Bei uns auf dem Betrieb ist jede Kuh halfterführig, worüber Rutah beeindruckt ist. Er hat den Eindruck gewonnen, dass wir zu viel arbeiten -wo er leider Recht hat. Aber er sieht auch, wie wir in unserem System ein wenig gefangen sind. Mit viel Technologie und hohem finanziellen Aufwand wird bei uns in kurzer Zeit die Ernte eingefahren. Zur Maisbestellung habe ich mit Rutah ein 4,5 ha Feld gefräst, was anschließend innerhalb von 90 Minuten mit Mais bestellt wurde. Er sagte, er bräuchte für ein Feld dieser Größe 30 Arbeiter für eine ganze Woche.
Was ist euer Eindruck von den ugandischen Praktikanten?
Rutah ist insgesamt ein cleverer, junger Milchbauer, der mit sehr viel Hingabe und Sorgfalt bei der Arbeit ist. Hin und wieder besichtigen wir mit ihm einen Betrieb. Vor kurzen hat er elektrischen Strom bei sich zu Hause bekommen. Bisher melkt er seine acht Kühe alle mit der Hand. Praktisch für ihn wäre eine kleine Melkanlage, sowie eine Kühltechnik, um die Qualität seiner erzeugten Milch zu erhöhen.
Rutah bleibt noch bis Juli in Deutschland bei Steffen Thies. Nach einem Nachbereitungsseminar in Deutschland, zusammen mit den deutschen Praktikant:innen, geht es für ihn und seine Kamerad:innen zurück nach Uganda – mit dabei: Ein voller Koffer, viele Gedanken und Ideen und neue Freundschaften zu den Berufskollegen in Deutschland.
Sie möchten Rutah kennenlernen? Klicken Sie hier
Impressionen
Das könnte auch für Sie interessant sein:
-
Internationale Zusammenarbeit -
Internationale Zusammenarbeit Von der Welt lernen – Praktikantenaustausch geht in eine neue Runde
Lesen -
Unternehmertum Gemeinsam die Grüne Woche bei den Startup-Days 2025 rocken!
Lesen
Service
Newsletter
Mit unserem Newsletter halten wir Sie persönlich auf dem Laufenden. Wir informieren Sie über das, was besonders spannend war und ist, über das was kommt und setzen für Sie inhaltliche Akzente zu unseren Themen.