Journalistentag NRW: Stärkung der ländlichen Räume?!

von Marietheres Förster

Starke ländliche Räume - starke gesellschaftliche Strukturen – starke Demokratie: „Wie können wir den Kitt zusammenrühren, der unsere Gesellschaft zusammenhält?", fragte Andrea Hansen, Landesvorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes NRW (DJV), beim Journalistentag am 23. November 2024 in Dortmund. Am Stand von DIALOG MILCH wurden dazu Herausforderungen und Lösungsansätze engagiert diskutiert.

Demokratie ist nicht selbstverständlich. Um sie zu erhalten, müssen viele Kräfte zusammenwirken. Hierzu diskutierten Jutta Kuhles, Präsidentin des Rheinischen LandFrauenverbandes und Volkmar Kah, Geschäftsführer des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) NRW über das Thema: „Land in Sicht! Landwirtschaft und Journalismus für starke ländliche Räume“ an dem Projektstand von DIALOG MILCH.

In der Brown-Bag-Diskussion wurden unter anderem Aspekte erörtert wie: Was hält uns als Gesellschaft zusammen? Gibt es Unterschiede zwischen Stadt und Land, speziell im Wahlverhalten? Was bedeutet das für die Menschen und für jede:n Einzelnen? Welchen Einfluss auf das Bildungsgeschehen nehmen wir wahr? Und: Was können Landwirt:innen und Journalist:innen gemeinsam tun für starke ländliche Räume und starke demokratische Grundfeste?
Einleitend wurden von den beiden Gesprächspartnern kurz die Diskrepanzen in der gegenseitigen Wahrnehmung beleuchtet, bevor sich schnell der gemeinsame Fokus auf die Chancen und Möglichkeiten einer Zusammenarbeit beider Branchen einstellte. „Wir benötigen die Medienvielfalt und wir benötigen einen Journalismus, der in die Tiefe geht, um Themen multiperspektivisch aufzubereiten“, betonte die überzeugte Zeitungsleserin Jutta Kuhles. Dafür fehle ihr oftmals der Diskurs mit der Presse. Und der müsse schon in der Jugend, zum Beispiel in den Berufsschulen beginnen. Das entspreche, so Volkmar Kah, genau dem Anliegen des DJV, der genau aus diesem Grunde unter anderem das Projekt „DJV macht Schule” ins Leben gerufen habe. Als Fazit nahmen die Diskutierenden und das Plenum mit, wie wichtig der branchenübergreifende Austausch ist. Zusätzlich sammelten sie erste Ideen dazu, wie gemeinsame Maßnahmen umgesetzt werden können.

Als eine zentrale Voraussetzung für eine gelingende Demokratie sei die Medienvielfalt zu sehen. Sie sei „eines der schärfsten Schwerter, um Demokratie zu bewahren,“ wie Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Medien des Landes NRW, zum Tagungsbeginn konstatierte. Die Mediale Vielfalt trage zu mehr Wahrhaftigkeit und Glaubwürdigkeit der Medien und dadurch zu höherer medialer Teilhabe bei. Dieser wiederum komme eine Schlüsselfunktion für die demokratische Teilnahme der Menschen in Land und Stadt zu. Liminski appellierte daher eindringlich an die Politik, Maßnahmen zum Erhalt der Medienvielfalt mit höchster Priorität zu behandeln.

Grundlegende Tugenden, wie wechselseitiger Respekt, Selbst-Verantwortung und die gegenseitige Wertschätzung wurden in den Diskussionen im Laufe des Journalistentages ebenfalls als zentrale Grundlagen für eine starke Demokratie erörtert. Und nicht zuletzt brauche es einen engagierten Austausch und ein lebendiges, vielfältiges gesellschaftliches Miteinander. Dieses Miteinander werde von den Menschen vor Ort, unter anderem von Verbänden und Vereinen gestaltet.

Der Journalistentag des DJV NRW stand in diesem Jahr unter dem Motto „Aus großer Macht folgt große Verantwortung“. Er findet jährlich statt und ist der bundesweit größte Branchentreff.

Die Autorin

Marietheres Förster

Geschäftsleiterin agrarcampus

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