Eine der Teilnehmenden ist Maren Jasper-Bruns. Die 25-jährige Agrarwissenschafts-Studentin war sich am Anfang gar nicht so sicher für ein Praktikum in das ostafrikanische Land zu reisen. Nun blickt sie voller Freude auf diese Zeit zurück: „Es hat mir richtig gut gefallen! Besonders interessant war für mich die Rinder- und Milchviehhaltung, weil ich einfach gerne mit Kühen arbeite. Ich habe zum ersten Mal Kühe komplett mit der Hand gemolken! Auch der Obstbau war spannend, weil ich das noch gar nicht kannte. Ich habe das Leben auf der Farm genossen, z.B. das Kochen auf offenem Feuer. Ich könnte mir gut vorstellen, irgendwann nochmal hinzufliegen“, erzählt Maren.
Ihr Betrieb war die „Busaino Fruits and Herbs Farm“, die im Südosten von Uganda in der Nähe der Stadt Jinja liegt. Aufgeteilt auf zwei Standorte erstreckt sich der Betrieb insgesamt über eine Fläche von 1064 Hektar. Der erste Standort konzentriert sich auf die Agrarökologie und bietet eine Reihe von Agroforstaktivitäten wie Baumschulen und -pflanzungen, ökologische Landwirtschaft und einfache Kräuterverarbeitung an. Besonders Marens Gastmutter gab hier ihr Fachwissen über pflanzliche Produkte wie z.B. Tees, Kräuter und Salben an die Studentin weiter. Außerdem gibt es auf dem Gelände eine Schulungsakademie für Agrarökologie und ökologischen Landbau. Die zweite Zweigstelle konzentriert sich auf die Tierproduktion, insbesondere auf die Aufzucht von Rindern für die Fleischproduktion. Auf der Obstplantage von rund 400 Hektaren werden Avocados, Mangos, Jackfruits für die Weinproduktion und Zitronengras angebaut.
Mittlerweile ist das IYFEP-Programm fester Bestandteil des Portfolios der Schorlemer Stiftung und erfreut sich an ca. 150 Alumni-Praktikantinnen und Praktikanten aus insgesamt sechs Austauschrunden. „Ich freue mich, dass das Programm authentische Einblicke in die Landwirtschaft vermittelt, junge Menschen zusammenbringt und ihnen die Möglichkeit gibt, ein Land zu erleben, das sie sonst vielleicht nie bereist hätten“, sagt Gerald Dohme, DBV. Auch Geschäftsführer der Andreas Hermes Akademie, Dr. Andreas Quiring, freut sich über die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden. „Ein Austausch birgt großes Weiterbildungspotenzial, fachlich und persönlich!“
Wer Interesse an einem Auslandspraktikum in Uganda hat, ist herzlich eingeladen, sich bei dem Projektverantwortlichen Johannes Leberer (Tel.: 030 – 31904 312) zu melden. Und dann heißt es für eine neue Gruppe junger Menschen: Das Abenteuer Ausland beginnt! Alle weiteren Infos zur Stiftung und ihren Angeboten findet ihr hier.
Interview mit Maren:
Kurzvorstellung: Maren Jasper-Bruns, Landwirtin/ Agrarwissenschaften, Hobbies: Landjugend, Schützenverein, Musikverein/ Querflöte
Wieso ein Praktikum in Uganda?
Ich habe schon länger während des Studiums mit dem Gedanken gespielt, ins Ausland zu gehen. Dieses „Standardprogramm“, wie USA, Australien oder Neuseeland, wie es gefühlt jeder zweite macht, wollte ich aber nicht. Als dann eine Kommilitonin von mir im letzten Jahr auch über dieses Austauschprogramm nach Uganda gegangen ist, hat mich das neugierig gemacht. Ich habe mich im Internet über das IYFEP informiert und dann war für mich schnell klar: Das möchte ich machen. Die Möglichkeit in ein afrikanisches Land zu reisen und dabei auch den Alltag der Menschen, wie sie leben und arbeiten, kennenzulernen und nicht nur als Tourist da zu sein, war einfach super!
2. Was macht die ugandische Landwirtschaft für dich besonders interessant?
Am interessantesten war für mich die Handarbeit. In Uganda sieht man eher selten einen Trecker auf dem Feld oder eine Melkmaschine im Stall. Das meiste wird mit den Händen erledigt. Mit den Händen zu arbeiten, macht wirklich Spaß und man entwickelt eine ganz andere Wertschätzung dem Produkt gegenüber! Durch die Kleinstrukturiertheit der Betriebe ist es möglich, viele verschiedene Kulturen gemischt oder eng beieinander anzubauen – das ist beeindruckend. Durch die geringe Nutzung von Maschinen, arbeitet man oft mit mehreren Leuten zusammen am gleichen Ort und kommt schnell ins Gespräch.
3. Was waren deine täglichen Aufgaben?
Das Frühstück habe ich mir morgens selbst zubereitet. Danach ging es in die Gärtnerei, wo ich mit meinen Arbeitskolleginnen Jungpflanzen für den Verkauf vorbereitet habe. Über die heißen Mittagsstunden haben wir dann Pause gemacht. Nachmittags war ich dann meistens mit einer Kulturgruppe unterwegs und wir haben gemeinsam Musik gespielt. Ich habe ein paar Lieder aus Deutschland mitgebracht, aber auch ugandische Lieder und Instrumente gelernt! Abends haben wir dann noch die Hühner, Schafe und Kühe versorgt
4. Was waren die schönsten Momente?
Ich habe richtig tolle Freundschaften geschlossen. Wir haben bei der Arbeit viel gelacht und stehen auch jetzt noch im Kontakt. Das war mit das Schönste, wenn ich an meine Zeit in Uganda zurückdenke! Bei der Arbeit hat mir das Handmelken der Kühe am besten gefallen, da ich den direkten Kontakt zu den Tieren mag. Ich fand die Arbeit daher sehr entspannend. Sehr beeindruckend war für mich auch die Gelassenheit der Menschen. Einmal hat es nachts so heftig geregnet, dass unser ganzes Haus geflutet wurde. Am nächsten Tag war zwar das Wasser wieder weg, aber der Boden voller Schlamm. Während wir uns hier in Deutschland wahrscheinlich erstmal richtig geärgert hätten, haben wir uns einfach die Gummistiefel angezogen, Musik angestellt und sind beim Wischen durch das Haus getanzt.
5. Welche drei Worte beschreiben deine Erfahrungen am trefflichsten?
Unbeschreiblich, wertvoll, beeindruckend
Gastbeitrag von Jana Knofe, Schorlemer Stiftung
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