Weiterbildung in systemischer Organisationsentwicklung von Kenia über Simbabwe bis Tunesien – Systeme, Kulturen und was dahintersteckt

Derzeit nehmen zehn erfahrene Consultants an einer von der AHA ausgerichteten Weiterbildung in systemischer Organisationsentwicklung teil. Diese „Systemic Organisational Development Consultants“ oder wie sie sich selbst liebevoll nennen „SODAs“ begleiten bereits oder sollen zukünftig die Partnerorganisationen der AHA in afrikanischen Ländern begleiten.

Ein zentraler Schwerpunkt der Arbeit der AHA in der internationalen Zusammenarbeit liegt darin, Bauernorganisationen auf nationaler, regionaler und globaler Ebene professionell zu stärken. Das Ziel ist, ihre Fähigkeiten in allen relevanten Bereichen zu schärfen, damit sie als Schlüsselakteure ihrem Sinn als Stimme der Bäuerinnen und Bauern gerecht werden können.

Stärkung der Zukunftsfähigkeit: Systemische Organisationsentwicklung und Change-Management

Systemische Organisationsentwicklung und Change-Management sind wirkungsvolle Ansätze, um die komplexen Herausforderungen zu bewältigen, vor denen jede Organisation steht, um ihre Zukunftsfähigkeit zu stärken und Veränderungsprozesse erfolgreich durchzuführen. Und genau darum geht es in diesem Kurs: Auf der Grundlage eines systemischen Ansatzes wird mit einer eingehenden Analyse der aktuellen Situation einer Organisation begonnen, unter Berücksichtigung verschiedener Organisationselemente und der Beziehungen zwischen diesen Elementen. Es werden Organisationsentwicklungsprozesse geplant und konzeptualisiert und in die ganz konkrete Anwendung der Führungs- und Beratungspraxis eingestiegen.

Nach Abschluss des Kurses werden die SODAs in der Lage sein, Organisationen aus einer systemischen Perspektive zu verstehen und zu analysieren. Sie haben vertiefte Kenntnisse über die Entwicklung von Veränderungszielen und deren nachhaltige Umsetzung. Sie sind in der Lage, effektive Veränderungsarchitekturen zu entwerfen und eine Vielzahl von Instrumenten zu nutzen.

Vielfältige Hintergründe, gemeinsames Ziel: SODAs und ihre Arbeit in der systemischen Organisationsentwicklung

Die 10 SODAs haben ganz unterschiedliche Hintergründe von Agraringenieuren bis hin zur IT-Branche. Sie kommen aus Kenia, Uganda, Simbabwe, Kamerun, Nigeria und Tunesien. Was sie aber alle vereint ist der Wunsch etwas zu bewegen und das richtige Mittel dafür sehen sie in der systemischen Organisationsentwicklung. Mit einigen der SODAs arbeitet die AHA bereits jetzt eng zusammen. So begleitet George Cottina sowohl unsere Partnerorganisation KENAFF in Kenia als auch unseren Partner ACPCU in Uganda. Ein weiteres Beispiel für eine Zusammenarbeit ist der Aufbau einer Kartoffelplattform in Kamerun mit George Ngolle Enongene Ebong sowie in Nigeria mit Adamu Fun Bala.

Zwei von drei Live Modulen fanden bereits statt (der zweite erst im April in Nairobi). Bevor das dritte und letzte Modul im Oktober in Kampala stattfinden wird, nehmen die Teilnehmenden noch an unterschiedlichen online Zwischenseminaren teil und schreiben ihre ganz individuellen Seminararbeiten, bei denen sie das Gelernte in die Praxis umsetzen. Wir freuen uns schon jetzt auf die weitere Zusammenarbeit mit diesen spannenden Persönlichkeiten und darauf, dass sie bäuerliche Organisationen dabei unterstützen ihre Veränderungsprozesse erfolgreich zu gestalten.

Joseline Sithole:

Ich bin seit fast einem Jahrzehnt im Bereich der OD tätig und habe eine beträchtliche Anzahl von Kapazitätsaufbau-Workshops in Simbabwe und im südlichen Afrika durchgeführt. Jedoch hat der AHA OD-Kurs meine Perspektive auf das gesamte Feld verändert. Dieser ganzheitliche Kurs berührt so viele Facetten des organisatorischen und individuellen Verhaltens und hat meine Art des Kapazitätsaufbaus grundlegend verändert. Der Kurs hat mir die Augen geöffnet für die Komplexität und manchmal Fragilität von Organisationen und wie wir als OD-Praktiker unsere Antennen ausfahren sollten, um ein intimes Verständnis dieser Organisation zu erlangen, mit dem Ziel, das optimale Wachstum dieser Organisation zu gewährleisten.