Noch bevor der offizielle Teil des Global Forum for Food and Agriculture geschweige denn der Internationalen Grünen Woche überhaupt los ging, war die Andreas Hermes Akademie (AHA) bereits in Diskussionen rund um das Thema der Ernährungssysteme vertieft. Denn im Vorfeld des bunten Treibens fand ein zweitägiger, intensiver Workshop mit dem Titel „Das Steuern der Transformation unserer Ernährungssysteme“ statt. Organisiert wurde dieser in enger Kooperation zwischen der AHA und dem Think Tank für Nachhaltigkeit TMG, der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Welthungerhilfe, dem WWF und der Europäischen Kommission. Die Perspektiven der eingeladenen Vertreter:innen von Bauernorganisationen aus Kenia, Malawi und Indien wurden ergänzt durch Argumente der Privatwirtschaft, der Jugend, der Regierung und der Wissenschaft aus eben diesen Ländern sowie aus Kambodscha. Sie teilten miteinander und diskutierten über die Fortschritte ihrer Länder. Empowerment, Anpassungsfähigkeit, Transparenz und Verantwortlichkeit, Resilienz und Multi-Stakeholder Ansatz sind nur einige der großen Begriffe, um die sich die Gespräche drehten. Gemeinsam synchronisierten sie ihre Forderungen an Geberländer, wie diese die Transformation unterstützen sowie ihre eigene Verantwortung im System gerecht werden können. Diese Forderungen präsentierten die Teilnehmenden in einem internen Roundtable Vertretern des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der Europäischen Kommission. In dieser Runde wurde mehrmals die zentrale Stellung der organisierten Landwirtschaft in einem ganzheitlichen Veränderungs- und Transformationsprozess betont. Wie gut, dass die AHA bereits vor knapp einem Jahr duzende führender Vertreter:innen zusammenbrachte, um genau darüber zu diskutieren. Auf diesen Ergebnissen bauen wir nun auf!
Weiter ging bereits am nächsten Tag. Am Freitag, den 20. Januar fanden sich einige der Workshop-Teilnehmenden noch einmal zu einem Expertenpanel zusammen – dieses Mal öffentlich im City Cube der Messe Berlin – dem unter anderem auch Dr. Mwendah M’Mailutha, CEO von Kenya National Farmers’ Federation (KENAFF) angehörte. Sie diskutierten vor einem großen Publikum über die Implementierung der Nationalen Wege, die jedes Land vor gut einem Jahr auf den Weg brachte und welche die richtungsweisend für unsere zukünftigen Ernährungssysteme sind.
Doch nicht nur diese drei Gäste hatten die Gelegenheit an wichtigen internationalen Gesprächen und Diskussionen teilzunehmen – die AHA lud zusammen mit der World Famers Organisation (WFO) weitere internationale Gäste zu einem Expertenpanel ein. Hier diskutierten der Präsident der WFO, der Präsident von AgriCord, der CEO von PAFO (PanAfrican Farmers Organisation), die Direktorin der Abteilung Nachhaltige Produktion, Märkte und Institutionen von International Fund for Agricultural Development (IFAD), der Global Director for Agriculture and Food der World Bank Group und der Direktor für Politik und Internationales Engagement von dem World Resources Institute for Food and Land Use Coalition zu dem Thema „Investitionen in die Lösungen der lokalen Landwirte zur Bewältigung der globalen Herausforderungen des Ernährungssystems“
Des Weiteren wurden unsere Gäste zu unterschiedlichen Bühnenprogrammen und Gesprächsrunden eingeladen, um deren Sichtweise zu dem Thema Ernährungssicherung und Klimawandel zu hören. So sprach Shamika Mone, Präsidentin des International Networks of Organic Farmers‘ Organisations (INOFO), auf der BMZ-Bühne mit dem Staatssekretär Herrn Flasbarth und traf anschließend erneut auf Herrn Lesch vom BMZ, um mit ihm über nachhaltige Landwirtschaft zu reden. Dr. Mwendah M’Mailutha sprach als CEO für KENAFF mit der GIZ zum Thema „Der Boden – Grund zu leben“ und stellte aus der Perspektive der Landwirte und Landwirtinnen die Herausforderungen des Agrar- und Ernährungssystem dar.
Am Sonntag, den 22.01.23 widmete sich die AHA und ihre Gäste noch dem Thema „Bäume als Lösung! Bauernverbände gehen neue Wege“. Was hilft bei Klimaveränderungen, Trockenheit, Erosion, ausgelaugten Böden und Schädlingsbefall? Was bietet zudem ein Geschäftsmodell durch CO2-Bindung und fördert die biologische Vielfalt? Bäume sind Alleskönner! Das hat auch der nationale kenianische Bauernverband KENAFF neu für sich entdeckt. Und so begleitet er seine Mitglieder:innen bei der Einführung von Agroforestry, forstet selbst auf, gründet dezentrale Baumschulen, berät seine Mitglieder:innen beim Einsatz von Nutz- und Landschaftsgehölen, und möchte in den Handel mit CO2-Zertifikaten einsteigen.
Mit ihrem Bühnenprogramm bot die AHA denjenigen, die gemeinsam neue Wege gehen wollen, das offene Gespräch zwischen afrikanischen und deutschen Vertretern und Vertreterinnen der Landwirtschaft.
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